Fachnews

Aus dem Datenschutz-Blog: Anonyme und pseudonyme Daten

Wann ist ein Datum anonym, wann pseudonym?


Wieder einmal widmen wir uns der Betrachtung eines essentiellen Grundsatzthemas (Wie wir bereits berichteten im Beitrag „Was sind die Grundsätze im Datenschutz“). Die Vorgaben der DSGVO sind grundsätzlich gerichtet auf die Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Was passiert jedoch, wenn ein Datum keinerlei Personenbezug hat oder zwar vorübergehend kein Personenbezug besteht, dieser aber jederzeit wiederhergestellt werden kann? Durch welche Datenverarbeitungsverfahren kann der Personenbezug entfallen? Sind die Vorgaben der DSGVO auf anonyme und pseudonyme Daten übertragbar, und wenn ja, inwieweit?

 
Was sind anonyme Daten?

Die DSGVO kann zur Begriffsbestimmung des anonymen Datums bzw. dem Verfahren der Anonymisierung nur bedingt herangezogen werden. Anders als für den Begriff der Pseudonymisierung findet sich für den Begriff der Anonymisierung in Art. 4 DSGVO keine explizite Definition. Ergänzend herangezogen werden können jedoch die Ausführungen in Erwägungsgrund 26 zur DSGVO. Demnach ist ein Datum anonym, sofern es sich bereits bei dessen Entstehung nicht auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person bezieht, bzw. liegt Anonymität auch dann vor, wenn ein grundsätzlich personenbezogenes Datum nachträglich mittels Anonymisierungsverfahren so modifiziert wurde, dass die von der Datenverarbeitung betroffenen Personen nicht mehr identifiziert werden können.

Ergänzend ergibt sich aus der Stellungnahme 5/2014 der Datenschutzgruppe zu Anonymisierungstechniken, dass es sich bei der Anonymisierung um einen unwiderruflichen Prozess handelt. Bei der Überprüfung, ob tatsächlich Daten wirksam anonymisiert wurden, ist insbesondere zu bewerten, ob eine natürliche Person weiterhin identifizierbar ist. Erwägungsgrund 26 zur DSGVO gibt vor, dass bei diesem Überprüfungsprozess alle Mittel berücksichtigt werden sollen, die vom Verantwortlichen oder einem Dritten „nach allgemeinem Ermessen mit hoher Wahrscheinlichkeit“ genutzt werden, um eine Person zu identifizieren.

Zurück zur Newsübersicht

Das könnte Sie auch interessieren: